Warum die Kalkung nach der Ernte entscheidend ist
Die kontinuierliche Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit erfordert eine regelmäßige Kalkung. Der optimale Zeitpunkt für die Kalkausbringung liegt nach der Ernte, insbesondere nach dem Anbau von Getreide und Raps. In dieser Phase ist die Einbringung von Kalk besonders effektiv, da dieser im Rahmen der Stoppelbearbeitung gleichmäßig in den Boden eingearbeitet werden kann.
Vor der Aussaat von Wintergerste wird eine Kalkung besonders empfohlen, da diese Getreideart empfindlicher auf saure Bodenverhältnisse reagiert als andere. Auch Kulturen wie Raps, Zuckerrüben oder Leguminosen stellen hohe Ansprüche an den pH-Wert des Bodens.
Unabhängig von der Kulturpflanze ist die regelmäßige Applikation von Kalkdünger von zentraler Bedeutung, um die Bodenfruchtbarkeit langfristig zu sichern. Ackerböden unterliegen einem natürlichen Kalkverlust, da dieser durch Niederschläge ausgewaschen und durch die Aufnahme von Nährstoffen durch die Pflanzen entzogen wird. Der Einsatz saurer Stickstoffdünger verstärkt diesen Prozess und führt zu einer fortschreitenden Versauerung der Böden.
In stark sauren Böden sind sowohl die Nährstoffmineralisation als auch der Humusaufbau erheblich eingeschränkt, was sich negativ auf das Bodenleben auswirkt. Die Anwendung von Kalk stabilisiert die Bodenstruktur, verbessert die Krümelbildung und fördert eine tiefere Durchwurzelung. Diese strukturelle Stabilität wirkt sich zudem positiv auf die Befahrbarkeit des Bodens aus, da sie die Bodenverdichtung reduziert und die Tragfähigkeit erhöht.
Denken Sie daran: Nach der Ernte ist vor der Ernte!