Gras und Mais im Herbst: Chancen zur optimalen Ernte
Der Herbst zeigt sich in seiner facettenreichen Schönheit. Er bringt längere Perioden mit düsterem, regnerischem und stürmischem Wetter, während auch zahlreiche sonnige und trockene Abschnitte Einzug halten; alles ist möglich.
Auf den Feldern präsentiert sich eine große Bandbreite an Kulturzuständen. Der Mais hat sich in den letzten Monaten vielerorts erstaunlich gut entwickelt – zumindest in der Länge. Die Stängel stehen oft prächtig, doch wie steht es um die Kolben? Jetzt heißt es, Geduld zu bewahren und auf viel Sonne und trockenes Wetter zu hoffen, denn dann kann noch viel erreicht werden. Auch das Gras zeigt erfreuliche Wachstumszahlen. Zwar erreicht es nicht die gewohnte Qualität aus April oder Mai (außer im Jahr 2024), doch kann es dennoch schmackhaftes und qualitativ gutes Weidegras bieten, wenn die richtigen Bedingungen geschaffen werden.
- Immergrün: Der erste Schnitt nach dem Mähen und ein leichterer Schnitt (1200 – 1400 kg TM) beim Einfahren sorgen dafür, dass das Gras frisch duftet und schmackhaft bleibt. Wahrscheinlich hat es auch einen hohen Eiweißgehalt, was auf die Mineralisierung aus dem Boden und die Nachwirkungen der Gülle zurückzuführen ist.
- Silieren: Auch das Silieren ist eine Option. Trocknen ist zwar die Devise, gestaltet sich aber oft als Herausforderung. Das Gras am späten Nachmittag in Schwaden legen und über Nacht ziehen lassen. Nach einer kühlen Nacht sollte das Gras gewendet werden, sobald der Tau verschwunden ist. Danach weiter trocknen lassen und für die Silage einbringen. So lässt sich eine Silage mit über 40 % TM erzielen, die sich gut mit der eiweißarmen Frühjahrssilage kombinieren lässt.
Qualitätsunterschiede beim Mais
Der Silomais zeigt sich hingegen ganz anders. Für die, die nicht untergesät, steht eine Verschiebung der Ernte und der Aussaat der Zwischenfrucht bis spätestens 15. Oktober an. Außerdem ist jetzt klar, dass die Zwischenfrucht innerhalb einer Woche nach der Ernte ausgesät werden muss. Die Qualitätsunterschiede dürften erheblich sein, insbesondere in Bezug auf den Kolbenanteil im Vergleich zur gesamten Pflanze. Bei der Ernte sollten deshalb folgende Optionen berücksichtigt werden:
- Komplettdurchmischung: Den gesamten Mais gut vermengen und während der gesamten Fütterungszeit in durchschnittlicher Qualität verfüttern.
- Getrennte Partien: Verschiedene Partien (auch im Grabensilo) mit unterschiedlichen Futterwerten anlegen. Diese müssen dann kontrolliert werden, aber die Ration lässt sich entsprechend anpassen.
Die Möglichkeiten, die der Herbst bietet, sollten genutzt werden!