Gülle effizient nutzen: Neue Regeln, neue Strategien:
Die Gülleausbringung ist wieder erlaubt – doch sollten wir einfach weitermachen wie in den Vorjahren oder unsere Strategie anpassen?
Für viele Betriebe ist eine Anpassung unumgänglich. Die zulässige Stickstoffmenge (N) aus Stalldung wurde generell reduziert – wie stark, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab. Entscheidend sind die Bodenart (Lehm, Torf oder Sand), die Lage des Grundstücks (z. B. in einem nährstoffbelasteten Gebiet oder angrenzend an ein Naturschutzgebiet) sowie weitere gesetzliche Vorgaben. Eins steht fest: Überall gelten jetzt strengere Standards als zuvor.
Wann und wo reduziere ich die Güllemenge?
Die optimale Strategie hängt vom jeweiligen Betrieb ab. In Weidebetrieben wird Gülle bevorzugt im Frühjahr auf den beweideten Flächen ausgebracht, um das Graswachstum zu fördern. In Betrieben mit einem Mähsystem erfolgt die Ausbringung gleichmäßiger über die Saison, um eine effiziente Nährstoffversorgung zu gewährleisten. Bei trockenen Böden sollte die Güllemenge im Sommer reduziert werden, während feuchte Böden größere Gaben vertragen. Die beste Vorgehensweise zeigt sich jedoch erst mit den tatsächlichen Witterungsbedingungen.
Planung ist entscheidend
Letztlich geht es darum, einen durchdachten Plan zu erstellen: Wann bringe ich wie viel Gülle aus? Natürlich gibt es Kritiker, die sagen: „Das funktioniert sowieso nicht.“ Und sie haben vielleicht nicht ganz Unrecht. Aber mit einem Plan lassen sich Alternativen entwickeln und umsetzen – ohne Plan bleibt nur Reaktion statt Aktion.
Veränderte Regeln für Kunstdünger
Nicht nur die Stickstoffmengen aus tierischem Dünger sind betroffen – auch beim Mineraldünger gibt es Änderungen. Zwar ist grundsätzlich eine höhere Menge erlaubt, doch besonders in roten Gebieten greifen immer strengere Einschränkungen.
Eine strategische Gülle- und Düngeplanung ist somit wichtiger denn je, um den neuen gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden und die Nährstoffversorgung der Pflanzen optimal zu steuern.