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Gras

Im Spätsommer stets auf Kronenrost achten

Schmackhaftes Gras ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, damit Kühe möglichst viel Trockenmasse aufnehmen können. Doch diese Schmackhaftigkeit kann durch verschiedene Faktoren beeinträchtigt werden – einer davon ist der Kronenrost (Puccinia coronata). Dabei handelt es sich um eine Pilzkrankheit, die vor allem von Ende Juli bis weit in den Herbst hinein auftreten kann. Besonders begünstigt wird sie durch feuchte und milde Witterungsbedingungen. Aktuell stellt die wechselhafte Wetterlage (von regenreich zu trocken) könnte eine Gefahr darstellen. Lange, taunasse Nächte können ideale Bedingungen für den Kronenrost schaffen.

Was kann man kurz- und längerfristig tun, um den Kronenrost zu minimieren?

Kronenrost tritt besonders häufig auf Rasenflächen auf, die einen hohen Anteil an Weidelgras enthalten. Untersuchungen zeigen jedoch, dass tetraploides englisches Weidelgras weniger anfällig für diese Pilzkrankheit ist als diploides. Interessanterweise verfügt jede Weidelgraspflanze über einen bestimmten Grad an Resistenz gegen Kronenrost. Daher empfiehlt es sich, bei der Auswahl der Sorten für eine Nach- oder Neuaussaat auf diese Eigenschaft zu achten. Eine Übersicht der Resistenzwerte finden Sie in der entsprechenden Sortenliste von Bundessortenamt.

Grünland mähen oder wachsen lassen?

Solange das Grünland aktiv wächst, bleibt das Risiko eines Kronenrostbefalls gering. Wichtig ist jedoch, das Pflanzenmaterial nicht zu hoch wachsen zu lassen; regelmäßiges Mähen und Beweiden sind entscheidend. Dichte Pflanzenbestände oder höheres Gras führen zu einer schlechten Abtrocknung der Fläche, was die Ausbreitung von Kronenrost begünstigen kann. Um das Wachstum des Grünlands zu fördern, spielt neben ausreichender Feuchtigkeitsversorgung auch die gezielte Düngung eine zentrale Rolle. Insbesondere auf sandigen Böden ist es in dieser Jahreszeit von Bedeutung, den Kaliumgehalt im Boden auf einem hohen Niveau zu halten. Eine kleine Stickstoffgabe kann ebenfalls das Pflanzenwachstum stimulieren.

Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang der Klee. Klee ist ein natürlicher Stickstofflieferant, da er in Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien Stickstoff aus der Luft in eine pflanzenverfügbare Form umwandelt. Dies trägt zur natürlichen Stickstoffversorgung bei und reduziert den Bedarf an zusätzlicher Düngung auf Parzellen, die Klee enthalten. Auf Parzellen ohne Klee kann in der zweiten Hälfte der Vegetationsperiode zusätzlicher Stickstoff in Form von KAS ausgebracht werden, um das Wachstum zu fördern.

Im unwahrscheinlichen Fall eines Kronenrostbefalls ist es ratsam, die betroffene Fläche sauber zu mähen. Dadurch werden nicht nur die infizierten Pflanzenteile entfernt, sondern auch das Nachwachsen von gesundem, frischem Grünland gefördert. Um eine Verschleppung der Pilzsporen auf andere Parzellen zu verhindern, sollten das Mähwerk anschließend gründlich reinigt werden.

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