Kartoffeln bei hohen Temperaturen vorsichtig düngen
Bei hohen Temperaturen über 30 °C haben es die Kartoffeln schwierig: Die Blätter verdunsten schneller Wasser, als die Wurzeln es aufnehmen können. Das Wachstum stoppt und die Blätter altern schneller. Bewässern ist dann wichtiger als das Düngen.
Bei anfälligen Sorten führen höhere Temperaturen (über 25 °C) zu Durchwuchs. Die Pflanze ist zudem anfälliger für Schädlinge, Alternaria und Schäden durch Ozon. Bei Hitzestress schützt die Kartoffelpflanze ihre Zellen mit mehreren Mechanismen, um Schäden zu vermeiden: Die Spaltöffnungen der Blätter werden geschlossen. Der Stoffwechsel wie die Photosyntheseaktivität nimmt stark ab und damit auch der Transport der Assimilate in die Knollen.
Rechtzeitig bewässern
Die Kartoffelpflanze benötigt für ihr Wachstum also ausreichend Feuchtigkeit. Es sollte rechtzeitig bewässert werden – falls möglich. Wenn der Blattapparat abzufallen droht, neigen viele Landwirte dazu, zu düngen, um die Pflanze so lange wie möglich grün zu halten. Unter extremen Bedingungen ist eine Blattdüngung jedoch nicht zu empfehlen – auch nicht abends. Es ist besser, die Pflanzen in Ruhe zu lassen, als sie zu überdüngen. Düngen Sie nur, wenn während des Wachstums ein ernsthafter Mangel droht.
Vorsicht bei hohen Temperaturen
- Düngen Sie nicht einfach nach, wenn ein Wachstumsrückstand besteht.
- Überprüfen Sie die Ertragsprognose und die Planung, bevor Sie düngen. Eine relativ späte Kultur, die noch kräftig ist, muss keine großen Ertragseinbußen hinnehmen. Mittelfrühe Sorten, die nicht zu früh gepflanzt wurden, können noch bis Mitte Juli gedüngt werden.
- Vorsicht bei der Nährstoffanreicherung: Vor allem zu viel N kann schaden, sobald Feuchtigkeit vorhanden ist. Die Bestände entwickeln sich dann explosiv.
Bron: Delphy