Herbstdüngung in Raps
Um den Ertrag und die Vitalität von Raps zu maximieren, ist eine präzise abgestimmte Düngung essenziell. Dabei muss die Düngung in Menge, Art und Zeitpunkt genau auf die Bedürfnisse der Pflanzen abgestimmt werden. Im Winterrapsanbau gibt es zwei entscheidende Zeiträume für die Nährstoffversorgung: den Herbst und die Wachstumsperiode vom Frühjahr bis zur Blüte. In diesem Artikel steht die entscheidende Phase der Herbstdüngung im Fokus.
Bedeutung der Herbstdüngung
Bereits im Herbst hat Raps einen hohen Nährstoffbedarf und nimmt etwa ein Drittel der benötigten Nährstoffe auf. Eine gut geplante Herbstdüngung kann dazu beitragen, dass die Pflanzen optimal in den Winter gehen und gut vorbereitet in das Frühjahr starten. Durch die effiziente Nutzung der Nährstoffe aus organischen Düngemitteln kann Raps wirtschaftliche und ökologische Probleme durch Nährstoffverluste weitgehend vermeiden.
Stickstoffdüngung im Herbst
Die Düngung von Raps ist maßgeblich von der Verfügbarkeit von Stickstoff abhängig. Für eine optimale Entwicklung nimmt der Raps insgesamt zwischen 180 bis 300 kg N/ha auf, wovon er im Herbst etwa 40 bis 80 kg N/ha aus dem Boden entzieht. Unter optimalen Anbaubedingungen und Witterungsumständen ist eine Stickstoffdüngung im Herbst aufgrund ausreichender Bodenvorräte und natürlicher Mineralisation oft nicht notwendig, insbesondere bei frühen Aussaaten oder Vorfrüchten, die Stickstoff nachliefern. In diesen Fällen hat der Raps genügend Zeit, um die vorhandenen Nährstoffe aus dem Boden aufzunehmen und optimal zu nutzen, bevor der Winter einsetzt. Eine zusätzliche Stickstoffdüngung könnte in solchen Fällen zu einem Überangebot führen, das das Risiko des Überwachsens der Bestände erhöht und die Winterfestigkeit der Pflanzen beeinträchtigen könnte. Dennoch gibt es eine Vielzahl von Gründen, die für eine Stickstoffdüngung im Spätsommer im Rapsanbau sprechen. Diese Gründe werden im folgenden Artikel dargelegt.
Organischer Dünger im Späsommer/Herbst
Raps zeigt eine hohe Effizienz bei der Nutzung organischer Düngemittel. Nach einer Getreidevorfrucht kann im Spätsommer (30 – 40 kg N/ha) durch organische Dünger wie Gülle oder Stalldung Stickstoff zugeführt werden. Dadurch können neben Stickstoff auch wichtige Nährstoffe wie Phosphor und Kalium bereitgestellt werden könnenUnter günstigen Bedingungen kann auch im Frühjahr eine zusätzliche Düngung mit Stickstoff in Form von Gülle erfolgen. Eine sinnvolle Strategie ist es, eine Grundversorgung mit organischen Düngern sicherzustellen. Der Restbedarf an Nährstoffen kann dann im Frühjahr mit mineralischen Düngern gedeckt werden.