Frühjahrsdüngung auf Grünland: Worauf es jetzt ankommt
Nach einigen erfreulich trockenen Tagen beginnt die Düngesaison auf dem Grünland. Doch Vorsicht: Viele Flächen sind noch etwas nass und daher nicht sbefahrbar. Besonders in Regionen mit schweren Böden oder hohem Grundwasserstand ist Zurückhaltung geboten. Glücklicherweise sind höher gelegene, gut drainierte Parzellen oft schon bereit für die erste Düngung. Dort erwärmt sich der Boden schneller, was das Graswachstum frühzeitig ankurbelt. Wer diese Flächen rechtzeitig düngt, nutzt das natürliche Potenzial des Bodens optimal – also nicht zu lange warten!
Gülle gezielt und in Maßen ausbringen
Bei der Gülleausbringung ist Vorsicht geboten. Die Vorschriften der Düngemittelverordnung (DüV) wurden weiter verschärft, und in sogenannten „roten Gebieten“ gelten besonders strenge Auflagen. Das bedeutet: Düngung muss präzise und zum richtigen Zeitpunkt erfolgen. Auch wenn volle Güllebehälter den Druck erhöhen, kann eine überhastete Ausbringung unter ungünstigen Bedingungen mehr schaden als nutzen.
Mineraldünger: Erst später notwendig
Eine mineralische Düngung ist zu diesem frühen Zeitpunkt meist noch nicht erforderlich. Zum einen ist die Temperatursumme vielerorts noch nicht erreicht, auch wenn die Werte derzeit schnell steigen. Zum anderen versorgt die Gülle das Gras bereits mit wichtigen Nährstoffen wie Stickstoff (N), Phosphor (P), Kalium (K), Magnesium (Mg) und Spurenelementen. Eine gezielte Stickstoff-Nachdüngung wird erst in einigen Wochen – auf den frühesten Flächen – sinnvoll sein.
Wichtiger Nährstoff: Schwefel nicht vergessen
Bei der Wahl des Düngers sollte unbedingt auf den Schwefelgehalt geachtet werden. Schwefel ist essenziell für den Eiweißaufbau der Pflanzen. Während er früher durch sauren Regen in ausreichender Menge eingetragen wurde, ist dies aufgrund umweltpolitischer Maßnahmen (z. B. schwefelarme Kraftstoffe) heute nicht mehr der Fall. Daher ist eine gezielte Schwefelzufuhr notwendig.
Welche Düngemittel am besten geeignet sind, hängt von den betrieblichen Gegebenheiten ab. Eine Bodenanalyse liefert wertvolle Hinweise, insbesondere zum Magnesiumgehalt. In vielen Regionen Deutschlands sind die Böden bereits magnesiumreich – hier kann eine zusätzliche Düngung überflüssig sein. Denn wie immer gilt: Ein Übermaß schadet mehr, als es nützt!
Quelle: PPP-Agro Advies