Kartoffeln optimal düngen unter ungünstigen Witterungsbedingungen
In Jahren mit nassen Bedingungen wie 2024 werden viele Kartoffeln später als im Durchschnitt gepflanzt. Dennoch gibt es bereits mehrere Felder mit Frühkartoffeln, in denen die Reihen geschlossen sind. Eine zusätzliche Stickstoffgabe ist hier wünschenswert. Prüfen Sie den Bedarf und die Menge u. a. anhand Ihres Düngeplans. Einheitliche, überall gleiche Gaben auf der Gesamtfläche sind selten gut. Auch eine zu späte Stickstoffgabe kann dazu führen, dass das Laub der Pflanzen später/zu spät abstirbt. Je nach Ihrem Anbauziel kann dies ungünstig sein.
In der letzten Periode gab es in fast ganz Deutschland viel Regen und Überschwemmungen. Die Gefahr von Auswaschungsverlusten ist bei dieser Witterung groß. Dies ist bei der Stickstoffnachlieferung zu beachten. Die Gabe sollte zeitlich um den Knollenansatz erfolgen und im Zweifelsfall nach der Blattstiel-/Pflanzensaftuntersuchung angepasst werden. Bei dieser Untersuchung wird der Stickstoffgehalt im Blattwerk gemessen. Ist der Wert für einen optimalen Ertrag zu niedrig, kann auf dieser Grundlage zusätzlich gedüngt werden. Liegt der gemessene Wert weit vom Optimum entfernt, wird empfohlen, 200 kg KAS (z. B. OCI Nutramon) zuzusetzen. Liegt der Wert nahe am Optimum, empfiehlt es sich die Ausbringung von 100 kg KAS. Liegt der Wert auf dem gewünschten Niveau oder darüber, muss nicht gedüngt werden. Durch diese Messung wird eine optimale Anbaumethode mit minimalem Aufwand erreicht.
Düngung von späten Kartoffelsorten
Für die spät gepflanzten Kartoffelsorten wird eine zusätzliche Stickstoffgabe kurz vor oder bei der Pflanzung von 50-60 kg Stickstoff empfohlen. Diese Stickstoffgabe erfolgt dann zusätzlich zur Grunddüngung mit organischem Dünger. Wurden weniger als 30-40 m3 Stalldung pro Hektar ausgebracht, so muss die zusätzliche Stickstoffgabe etwas erhöht werden. Ist die Güllegabe höher, kann sie reduziert werden.
Wie hoch die Zusatzgabe genau sein sollte, hängt von einer Reihe von Faktoren ab:
- Sorteneigenschaften
- Düngungshistorie der Fläche: Wurde viel oder nur mäßig organisch gedüngt?
- Gehalt an organischer Substanz im Boden
- Art des organischen Düngers
Derzeit ist es besonders wichtig, die aktuelle Situation auf einer Ackerfläche in alle Überlegungen einzubeziehen. In neu angelegten Kartoffelanbauflächen und in Ackerflächen, in denen es viel geregnet hat, kann ein großer Teil des Stickstoffs bereits außerhalb der Reichweite der Kartoffeln liegen. Dies behindert ein schnelles Wachstum, welches bei einem späten Pflanztermin jedoch noch wichtiger ist. Streuen Sie hier eine zusätzliche kleine Gabe aus, wenn der Boden befahrbar ist.
Bron: Delphy