Teilen

Düngung

Überdüngung Winterweizen und Kartoffeln

Wenn alle Hauptkulturen gesät und eine Grunddüngung mit organischem Dünger und/oder Kunstdünger erhalten haben, können die ersten Kulturen sogar schon den Punkt erreicht haben, an dem sie überdüngt werden können.

Winterweizen

Parzellen, die sich im BBCH-Stadium 32 (2. Knoten) befinden, benötigen eine zusätzliche Stickstoffdüngung. In Abhängigkeit von der Ertragserwartung, dem Qualitätssegment und der erwarteten Nachlieferung aus dem Boden sind die Aufwandmengen je nach Bundesland zu berücksichtigen. Dabei ist die aktuelle Düngeverordnung zu beachten.

Kartoffeln

Bei Kartoffeln auf leichten Böden besteht zunehmend die Tendenz, die anfängliche Stickstoffgabe zu begrenzen, so dass auch das Krautwachstum eingeschränkt wird. Die endgültige Ausbringungsmenge hängt auch von der Menge des verabreichten organischen Düngers ab. Für eine vollständige Entwicklung benötigt die Pflanze ca. 180 kg Stickstoff. Werden 40 m3 Rinderdung (Gehalt 4 N/1,3 P/5 K) ausgebracht, verfügt die Pflanze bereits über etwa 80 kg direkt aufnehmbares Ammonium. In diesem Fall sind zusätzlich 60 – 100 kg N erforderlich. In der Vergangenheit wurden oft höhere Gaben an organischem Dünger und zusätzlich KAS zu Beginn gegeben. Dies führte zu einem explosionsartigen Anstieg der Blattmasse.

Die aktuelle Empfehlung lautet daher, die erste Gabe zu begrenzen und rechtzeitig eine zweite Gabe zu verabreichen, die das Knollenwachstum der Kartoffeln stärker fördert. Eine gute Startgabe liegt daher bei ca. 20 – 40 kg N/ha. Bei besonderen Standortbedingungen, Vorfrüchten und Ernterückständen sowie bei langjähriger organischer Düngung gelten weiterhin Korrekturen für die N-Düngung zu Kartoffeln. Bei der Düngeplanung sind sorten- und standortspezifische Erfahrungswerte zu berücksichtigen. Vor allem auf leichteren Böden hat eine Aufteilung der N-Düngung in Feldversuchen Ertragsvorteile gezeigt. Die zweite Gabe muss aber sicher zur Wirkung kommen. Vor allem nitratbetonte Dünger sind hier unter trockenen Bedingungen im Vorteil.

Aufgrund der großen Unterschiede zwischen den Gülle- und Stickstoffrückständen im Boden ist es ratsam, für einige Parzellen eine Art Bestands- und/oder Bodenmessung vorzunehmen. Dies kann z.B. durch eigene Blattsaftmessung, ergänzende Beratung (Bodenprobe) oder durch Messungen mit einem Sensorsystem am Traktor/Spritze erfolgen. Berücksichtigen Sie vor allem auch die Nachlieferung aus Gründüngung oder Grasvordüngung.

Quelle: Delphy

Verwandte Artikel