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Kalkdünger

Wie wird der jährliche pH-Wert-Abfall kompensiert?

Der Boden versauert jedes Jahr durch Ernteentzug, Auswaschung und möglicherweise durch die versauernde Wirkung einiger Mineraldünger und organischer Dünger. Das letzte Quartal des Jahres ist ein guter Zeitpunkt, um den Stand der Versauerung zu messen und festzustellen, ob sie eine kritische Grenze erreicht hat. Dazu wird eine Bodenanalyse durchgeführt, damit der pH-Wert ermittelt werden kann. Auf dieser Grundlage kann die Entscheidung für eine Kalkung getroffen werden, um den Boden weniger sauer zu machen.

Für ein gutes Pflanzenwachstum ist es wichtig, den pH-Wert auf einem optimalen Niveau zu halten, das bei den meisten Böden zwischen 6,0 und 7,0 liegt. Für Grünland wird ein pH-Wert zwischen 4,8 und 5,5 als gut bewertet, aber für eine Gras-Klee-Mischung wird empfohlen, einen etwas höheren pH-Wert (zwischen 5,2 und 5,5) anzustreben, damit der Klee gut gedeihen kann. Für Mais gilt ein Mindest-pH-Wert von 5,5. Auf saureren Böden wie Torf wird ein pH-Wert von 4,8 empfohlen. Auf leichten Böden werden pH-Werte zwischen 5 und 6 eingehalten.

Kalkung vorzugsweise im Herbst

Je nach dem Gehalt an organischer Substanz sinkt der pH-Wert um etwa 0,05 bis 0,1 Punkte pro Jahr. Bei einem geringen Gehalt an organischer Substanz schwankt der pH-Wert schneller. Kalk braucht Zeit, um seine volle Wirkung zu entfalten. Daher ist der Herbst in vielen Fällen auch der beste Zeitpunkt für die Ausbringung von Kalk. Ein weiterer Vorteil der Herbstkalkung ist die wesentlich geringere Gefahr der Ammoniakverflüchtigung. Dies geschieht, wenn Kalk mit Ammoniumstickstoff aus Düngemitteln in Berührung kommt. Kalk kann auch auf bestehendes Grünland im Herbst ausgebracht werden. Ist dies aus irgendeinem Grund nicht möglich, z. B. wegen anhaltend schlechter Witterungsbedingungen, kann im nächsten Frühjahr gekalkt werden, solange das Gras auf den Grünlandflächen noch kurz ist.

Wird die Kalkung mit einer Grünlanderneuerung oder -verbesserung kombiniert, empfiehlt es sich, den Kalk nach dem Pflügen oder vor der Bodenbearbeitung auszubringen. Dadurch wird sichergestellt, dass der Kalk gut in die oberste Schicht eingemischt wird. Bei Maisfeldern empfiehlt es sich, den Kalk etwa zwei Wochen nach dem Pflügen auszubringen. Wenn der pH-Wert so niedrig ist, dass eine große Kalkung erforderlich ist, sollten Sie diese ohnehin auf eine Herbst- und eine Frühjahrskalkung aufteilen. Dadurch wird die Wirksamkeit deutlich verbessert.

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