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organische Düngemittel

Wie wirkt organischer Dünger?

Organischer Dünger enthält viele wichtige Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphat und Kalium. Außerdem trägt er dazu bei, die organische Substanz im Boden zu erhöhen. Dadurch werden Eigenschaften wie Bodenleben, Bodenstruktur, Nährstoffbindung und Feuchtigkeitsspeicherung verbessert. Die Wirkung organischer Dünger ist jedoch schwieriger zu beurteilen als die Wirkung mineralischer Dünger. Das ist auf den Einfluss durch Mineralisierung, Auswaschung und Verflüchtigung zurückzuführen.

Düngewert organischer Dünger

Organische Düngemittel werden in der Landwirtschaft als Quelle für Pflanzennährstoffe eingesetzt. Einige dieser Nährstoffe können direkt von der Pflanze aufgenommen werden, während andere mit einer zeitlichen Verzögerung freigesetzt werden. Inwieweit die enthaltenen Nährstoffe der Pflanze tatsächlich zur Verfügung stehen, ist jedoch schwieriger zu beurteilen als bei mineralischen Düngemitteln. Selbst innerhalb einer Düngerart kann die Zusammensetzung sehr unterschiedlich sein.

Mineralisierung, Auswaschung und Verflüchtigung sind die wichtigsten Faktoren, die den Düngewert organischer Dünger beeinflussen. Die in organischen Düngemitteln enthaltenen Elemente Kalium und Phosphat sind relativ schnell verfügbar. Im Falle von Phosphat kann dies jedoch je nach Düngemitteltyp sehr unterschiedlich sein.

Mineralisierung

Organische Dünger bestehen aus organischen Verbindungen. In ihnen sind die Pflanzennährstoffe gebunden. Diese Pflanzennährstoffe werden von Bodenorganismen aufgeschlossen und verdaut. Verschiedene Organismen wie Pilze und Bodenbakterien bauen organische Dünger zu Humus ab. Dadurch werden die Nährstoffe pflanzenverfügbar und der Prozess wird als Mineralisierung bezeichnet.

Das Ausmaß, in dem Stickstoff in organischen Düngern mineralisiert wird, hängt also eng mit dem Bodenleben zusammen. So erfolgt die Mineralisierung in Böden schneller, wenn ausreichend Sauerstoff, Feuchtigkeit und höhere Temperaturen vorhanden sind. Unter ungünstigen Bedingungen dauert die Stickstofffreisetzung länger. Daher ist es schwieriger, den Düngewert abzuschätzen. Außerdem hängt die Stickstoffverfügbarkeit stark von der Menge an organischer Substanz im Stalldung ab.

Auswaschung

Die Nährstoffe aus organischen Düngern, die später freigesetzt werden, können nur zum Teil von der Pflanze aufgenommen werden. Für die im Boden verbleibenden Nährstoffe besteht die Gefahr, dass sie nach starken Regenfällen in Bereiche unterhalb der Wurzelzone ausgewaschen werden. Dadurch wird eine Aufnahme durch die Pflanze unmöglich. Das Ausmaß hängt stark von den Witterungsbedingungen, insbesondere der Niederschlagsmenge, der Bodenart und dem Gehalt an organischer Substanz im Boden ab. Beispielsweise ist ein sandiger Boden aufgrund seiner geringeren Wasserspeicherkapazität anfälliger für Auswaschungen als ein lehmiger Boden. Ein humusreicher Boden kann Nährstoffe besser binden als ein humusarmer Boden. Eine Auswaschung von Nährstoffen ist daher weniger wahrscheinlich.

Von allen Hauptnährstoffen ist Stickstoff am anfälligsten für Auswaschung. Phosphat hingegen wird schnell gebunden und bleibt im Wasser ungelöst. Ist der Boden jedoch mit Phosphat gesättigt, kann es auch hier zu Auswaschungen kommen. Auch Kalium ist wenig auswaschungsgefährdet, sofern die Düngung zu Beginn der Vegetationsperiode erfolgt.

Verflüchtigung

Der Stickstoff in organischen Düngern besteht aus Ammoniumstickstoff. Wenn Ammonium mit Sauerstoff reagiert, entsteht Ammoniak (Gas). Dieses Gas neigt zur Verflüchtigung, wodurch ein Teil des Stickstoffs in die Atmosphäre entweicht. Die oberirdische Ausbringung von Dung ist eine der Hauptquellen für gasförmige Ammoniakverluste. Um diese Stickstoffverluste zu vermeiden, ist es wichtig, die Gülle oder den Stalldung nach dem Ausbringen so schnell wie möglich in den Boden einzuarbeiten. Dadurch wird sichergestellt, dass der Ammoniumstickstoff im Boden verbleibt und in Nitratstickstoff umgewandelt werden kann. Die Injektion von Gülle vermeidet dieses Problem weitgehend.

Phosphat und Kalium im organischen Dünger

Phosphat und Kalium sind weniger auswaschungsgefährdet als die Stickstoffverbindungen im organischen Dünger. Phosphat aus organischen Düngern hat im ersten Jahr nach der Ausbringung je nach Düngerart eine Wirkung von 60 bis 100 %. Bei langfristiger Gülleausbringung kann eine Phosphatwirkung von 100 % angenommen werden. Auch Kalium aus organischem Dünger hat eine Wirkung von 100 %. Da sich Kalium in der Bodenfeuchtigkeit löst, ist es für die Pflanze schnell verfügbar.

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